2.846 Euro – so viel gibt ein Haushalt in Deutschland durchschnittlich im Monat aus. Damit ist die Frage: Wie viel Geld braucht man zum Leben jedoch nur sehr, sehr grob beantwortet. Denn erstens unterscheidet sich das je nachdem, wie viele Personen in einem Haushalt leben, wo diese Personen leben und wie ihre individuellen Lebensumstände sind. Und zweitens ist das Geld, das wir monatlich ausgeben nicht unbedingt auch das, was wir wirklich brauchen. Wir haben uns deshalb verschiedene Statistiken anguckt, die mehr darüber verraten, wie viel Geld man monatlich wirklich zum Leben braucht.
Wovon hängen die Lebensunterhaltungskosten ab?
Wie hoch die Lebensunterhaltungskosten einer Person ausfallen, hängt logischerweise von sehr vielen Faktoren ab. Das fängt schon bei der Wohnsituation an: Wohne ich alleine, mit Partner oder Partnerin zusammen, habe ich Kinder? Das Statistische Bundesamt hat die Ausgaben pro Haushalt anhand dieser Fragen noch einmal aufgegliedert. Durchschnittlich geben Haushalte im Monat 2.846 Euro aus. Handelt es sich um eine alleinstehende Person, betragen die monatlichen Ausgaben im Schnitt 1.833 Euro, bei Paaren mit Kindern sind es 4.029 Euro.
Doch natürlich kann es sich nicht jeder Single leisten, monatlich 1.833 Euro auszugeben. Andere hingegen zahlen mitunter durchaus mehr. So ist etwa auch entscheidend, wo jemand lebt, denn je nach Stadt können die Kosten fürs Wohnen, Lebensmittel und Fortbewegung stark unterschiedlich ausfallen. Während man in München etwa eine zentrale Einraumwohnung nur schwer für unter 1.000 Euro bekommt, kostet diese in Dessau im Schnitt nur 205 Euro. Die interaktive Karte von preis.de zeigt, wo das Wohnen in Deutschland besonders günstig oder teuer ist:
Zu guter Letzt spielt auch noch das Einkommen eine wichtige Rolle. Denn tendenziell gilt: Wer mehr verdient, der gibt auch mehr aus. Wir passen unseren Lebensstandard unseren Einnahmen an. Mit steigendem Gehalt wollen wir uns etwa eine größere Wohnung leisten, häufiger verreisen und mehr Geld für Bio-Lebensmittel ausgeben. Das alles sind oft Mehrkosten, die nicht zwangsläufig notwendig sind. Stellt sich also die Frage, wie viel Geld ein Mensch in Deutschland mindestens braucht, um über die Runden zu kommen.
Wie viel Geld braucht eine Person im Leben mindestens?
Wenn es darum geht, wie viel ein Mensch mindestens braucht, um sich in Deutschland eine Wohnung, Lebensmittel und andere Lebensgrundlagen leisten zu können, ist das Existenzminimum ein guter Richtwert. Hierzu gibt es allerdings unterschiedliche Richtwerte. Das soziokulturelle Existenzminimum gibt etwa an, wie viel ein Mensch braucht, um bei sparsamem Wirtschaften am sozialen Leben teilhaben zu können. Hiernach richten sich etwa Bürgergeld-Sätze oder die Grundsicherung im Alter. Der Bürgergeld-Regelsatz für Alleinstehende beträgt ab dem 1. Januar 2024 etwa 563 Euro. Hinzukommt eine Kostenübernahme für Miete und Nebenkosten, die je nach Wohnort unterschiedlich ausfallen kann.
Zudem gibt es das steuerrechtliche Existenzminimum. Es beschreibt, bis zu welcher jährlichen Grenze das Einkommen nicht versteuert werden muss. Diese liegt seit 2023 für Alleinstehende bei 10.908 Euro, was 909 Euro im Monat entspricht. Weiterhin gibt es das schuldrechtliche Existenzminimum, das das monatliche Netto-Gehalt angibt, das von Pfändungen verschont werden muss. Dieses liegt aktuell bei 1.402,28 Euro und ist somit der höchste Richtwert.
Häufig geben wir viel Geld beim Online-Shopping aus und erhöhen so unsere Konsumausgaben. Dabei gibt es hier ein paar richtig gute Spartipps:
Wofür geben wir in Deutschland am meisten Geld aus?
Interessant ist auch zu wissen, wofür Menschen in Deutschland das meiste Geld ausgeben. Den größten Anteil fressen dabei Fixkosten aus dem Bereich Wohnen und Energie. Sie machen durchschnittlich 36 Prozent der monatlichen Ausgaben aus. Weitere große Kostenfaktoren sind Nahrungsmittel, Getränke und Tabakwaren (15 %) und Verkehr (12 %). Aber auch Freizeit-Ausgaben machen rund 9 Prozent der gesamten Lebensunterhaltungskosten aus.
Wie viel Geld sollte ich monatlich sparen?
Zu glauben, man bräuchte zum Leben nur das Geld, was man in einem Monat ausgibt, wäre zu einfach gedacht. Die Frage „Wie viel Geld brauche ich zum Leben?“ stellen sich viele vor allem auch dann, wenn sie sich einen Notgroschen zusammensparen oder ausrechnen, wie viel Geld sie im Alter zur Verfügung haben werden. Wer etwa seine Ausgaben mit einem Haushaltsbuch trackt und ausrechnet, dass er für einen, für sich bequemen Lebensstandard monatlich rund 1.800 Euro braucht, sollte auf jeden Fall mehr als das verdienen. Denn was ist mit Zeiten, in denen der monatliche Verdienst ausfällt? Für diese Zeit sollte man im besten Fall einen Notgroschen von drei Nettogehältern angespart haben und diesen zum Beispiel auf einem Tagesgeldkonto anlegen. Außerdem ist es wichtig, an die Altersvorsorge zu denken. Denn die Rentenlücke, also die Differenz zwischen dem aktuellen Nettogehalt und der ausgezahlten Rente fällt in Deutschland immer größer aus. Wer aktuell 1.800 Euro netto verdient wird, im Alter höchstwahrscheinlich nur eine Rente von knapp 1.000 Euro erhalten. Es ist also sinnvoll, zusätzlich Geld für die Altersvorsorge zu sparen und dieses etwa in eine Rentenversicherung, ETFs, Immobilien oder andere Anlagemöglichkeiten zu investieren. Dabei ist auch zu bedenken, dass das Geld in der Regel an Wert verliert. Während es dir heute vielleicht möglich wäre, von 1.000 Euro im Monat einigermaßen gut zu leben, kann das in 30 Jahren schon ganz anders aussehen.
Wie verändern sich die durchschnittlichen Lebensunterhaltungskosten mit der Zeit?
Die durchschnittlichen Lebensunterhaltungskosten steigen von Jahr zu Jahr. Das hängt zum einen mit der Inflation zusammen. Klassisches Beispiel: Während eine Kugel Eis direkt nach der Euro-Wende meist nur 60 Cent kostete, zahlt man dafür heute je nach Eisdiele bis zu 2 Euro. Und auch in anderen Lebensbereichen steigen die Preise, sodass ein gutes Gehalt von vor 50 Jahren heute vermutlich nicht mehr viel Wert wäre. Von 1970 bis 2020 hat sich das durchschnittliche Jahresnettoeinkommen mehr als vervierfacht.
Aber nicht nur die Inflation ist schuld daran, dass Menschen immer mehr verdienen, aber auch mehr ausgeben. Wir haben uns an einen zunehmenden Wohlstand gewöhnt. Vor 50 Jahren etwa hätte es kaum jemand als nötig angesehen, alle paar Jahre mehrere hundert Euro für ein Smartphone auszugeben, heute gehört das zur Grundausstattung.
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Author: David Williams
Last Updated: 1703067841
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