Nein, Elon Musk verschenkt gerade keine Bitcoins
20. September 2023, 11:52 Uhr | Andrea Fellmeth
Aktuell kursieren in sozialen Medien jede Menge Posts, die damit werben, dass Elon Musk, Tesla oder SpaceX tausende Dollar in unterschiedlichen Kryptowährungen verschenken. Fest steht: Dahinter steckt eine üble Betrugsmasche.
Vorsicht ist fast immer geboten, wenn es irgendwo etwas scheinbar umsonst gibt. Und wenn auf Facebook, Twitter & Co. nur ein Mausklick zum Glück genügen soll, geht das meist böse aus. 8com, Anbietern von Awareness-Leistungen und Informationssicherheit in Europa, berichtet von einer besonders fiesen Methode: Wer aktuell auf Social Media-Plattformen einem Link folgt, um sich seinen Anteil an einem "Geschenk" in Kryptowährungen zu sichern, landet auf einer von hunderten Webseiten, die sich als Kryptobörse oder als Giveaway-Seite ausgeben. Die Opfer sollen sich für ein sogenanntes Wallet registrieren, um Bitcoins oder andere Kryptowährungen kostenlos zu erhalten. Wer jedoch auf diese Masche einfällt, steht am Ende mit leeren Taschen da, denn natürlich landet kein Geld auf dessen Wallets – im Gegenteil: Das Geld, das die Opfer bereits eingezahlt haben, wird von den Kriminellen abgeschöpft.
Alter Trick, junge Opfer
Diese Betrugsmasche ist nicht neu, bereits 2021 und 2022 liefen derartige Kampagnen auf Facebook oder per E-Mail. Trotzdem hat sie auch weiterhin Erfolg. Aktuell läuft eine großangelegte Kampagne auf TikTok, die deshalb besonders perfide ist, weil die Nutzer dort meist sehr jung und unerfahren sind. Fast stündlich werden neue Videos gepostet, in denen ein vermeintlicher Elon Musk in Interviews mit großen Medien über das beworbene Giveaway spricht. Tatsächlich handelt es sich jedoch nicht um den Tech-Milliardär, sondern um einen sogenannten Deepfake. Diese digitalen Kopien realer Personen sind in den vergangenen Jahren immer professioneller geworden und werden immer wieder von Kriminellen für ihre Zwecke missbraucht.
Das Portal Bleeping Computer hat eine dieser Giveaway-Seiten genauer unter die Lupe genommen. Auf dieser kommt, wie bei vielen anderen derartigen Seiten auch, ein Template zum Einsatz, mit dem sich die Seite als Plattform für Investitionen in Kryptowährungen ausgibt. Um die kostenlosen Kryptos zu erhalten, sollten die Journalisten einen Account eröffnen und einen Promocode aus dem TikTok-Video eingeben. Daraufhin schien es so, als ob die Seite tatsächlich fast 9.000 US-Dollar in Bitcoins auf das Konto einzahlen würde. Um sich diese auszahlen zu lassen, wurden die Journalisten allerdings aufgefordert, zunächst 0,005 Bitcoin, also etwa 132 US-Dollar, einzuzahlen, um das Konto zu aktivieren. Natürlich ist nie tatsächlich Geld auf das Konto geflossen, abgesehen von der Aktivierungsgebühr, und am Ende standen die Journalisten wie erwartet mit weniger Geld in der Tasche da.
Author: Keith Sloan
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